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Die pädagogische Arbeit mit traumatisierten Menschen hat sich inzwischen aus ihrem Nischendasein herausentwickelt, wird wissenschaftlich erforscht. „Verhaltensoriginalität“, „Lügen“, „Tagträumen“, Kontrollverlust und andere traumabedingte Verhaltensweisen oder Symptome erhalten so aus der Trauma-Perspektive eine neue Bedeutung, die eine andere Haltung und eine daran adaptierte Beziehungsgestaltung erforderlich macht.

Traumapädagogische Arbeit setzt neben dem Wissen um allgemeines pädagogisches Handeln auch Kenntnisse über den Bewältigungsverlauf und die Dynamik traumatisierender Erfahrungen als zusätzliche Qualifikation voraus.

Wir verstehen die pädagogische Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen als Anstoß und Unterstützung einer – durch die traumatisierende Erfahrung - unterbrochenen Entwicklung. Unser „traumapädagogischer“ Ansatz wird daher von folgenden 6 Säulen getragen:

1. Dem Verständnis, dass jeder Mensch einzigartig ist und individuelle, maßgeschneiderte Unterstützung benötigt.

2. Kenntnisse der Entwicklungspsychologie und -pathologie

3. Kenntnisse der Bindungsforschung

4. Erfahrung in der Arbeit in einer tragfähigen Beziehung (Beziehung vor Technik)

5. Der Annahme, dass jede Handlung aus der Perspektive des Handelnden sinnhaft ist, einen guten Grund hat

6. Der Schaffung eines individuellen realen äußeren sicheren Ortes

Voraussetzung für die Entwicklung einer professionellen Haltung in der Beziehungsarbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen sind neben einem pädagogischen Fachwissen auch Kenntnisse der Psychotraumatologie und deren Bedeutung für die Beziehungsgestaltung.

Wir gehen weiterhin davon aus, dass Pädagogen für ihre professionelle Arbeit professionelle Arbeitsbedingungen benötigen, wie sie z.B. in den Standards des Fachverbandes für Traumapädagogik aufgeführt sind.

Unser Curriculum orientiert sich an diesen Vorgaben.

Traumapädagogik - eine neue Pädagogik oder eine veränderte Perspektive?

Neben den traumaorientierten therapeutischen Interventionen in so genannten "Traumatherapien" wird vor allem im Zusammenhang mit In-Obhutnahme und Fremdunterbringung (Stationäre Kinder- und Jugendhilfe, Pflege- und Adoptivfamilien) von Kindern und Jugendlichen das Thema "Trauma" im Bereich der Pädagogik relevant. Analog zur Traumatherapie hat sich die "Traumapädagogik" etabliert.

Falls wir Sie neugierig gemacht haben, wie es gehen kann, die persönliche Haltung zu erweitern, wir unterstützen Sie gerne bei diesem Prozess. Wir bieten für Fachkräfte aus dem pädagogischen Bereich eine curriculare Weiterbildung zur Fachpädagogin/Fachpädagogen für Psychotraumatologie an.